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MARCEL GÄHLER

ÜBER

MARCEL GÄHLER

MARCEL GÄHLER


Die meisten Werke sind Miniaturen von 6 x 9 cm Grösse, die in dieser Zeit der Bildüberflutung und des Bedürfnisses nach Überdimensionalen leicht übersehen werden können. Man muss einen Schritt auf sie zu tun und bei ihnen verweilen, dann erst fangen sie an, ihre besondere Wirkung zu entfalten. Diese Wirkung entsteht u.a. durch den Gegensatz zwischen der Flüchtigkeit der fotografischen Momentaufnahme und der zeitaufwändigen, extrem minutiösen Zeichnung, die altmeisterlich anmutet.

Dadurch, dass Gähler die Ränder der gezeichneten Fotos nicht mit denen der Zeichnung übereinstimmen lässt, sondern sie schräg zueinander stellt, verhindert er, dass wir das fotorealistisch gezeichnete Bild mit der dargestellten Realität verwechseln. Er will uns mit Nachdruck daran erinnern, dass wir eine bereits zwei Mal abgebildete, also auch zwei Mal interpretierte Wirklichkeit vor den Augen haben.

Gählers Bleistiftzeichungen oszillieren zwischen meisterhaftem Realismus und Auflösung in der Unschärfe, im Spiel von Licht und Schatten, in der Bewegung. Mit feinen Strichen verwandelt der Künstler Momentaufnahmen seiner Familie in Erinnerungsbilder von entrückter Intensität. In ihnen kommen der Zauber und die Kostbarkeit des flüchtigen Augenblicks ebenso zum Ausdruck wie das Wissen um seine Vergänglichkeit und die Sehnsucht danach, ihn festzuhalten. 

Marcel Gähler, geboren 1969 in Zürich, lebt und arbeitet in Winterthur. Sein Werk wurde bisher in zahlreichen Ausstellungen in Europa, China und den USA und in einer Reihe viel beachteter Publikationen gezeigt. Es ist in namhaften öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. 



ENGLISH


Most of the works are miniatures 6 x 9 cm in size, which can easily be overlooked in this time of flood of images and the need for the oversized. You have to take a step towards them and stay with them, only then do they begin to develop their special effect. This effect arises, among other things, from the contrast between the fleetingness of the photographic snapshot and the time-consuming, extremely meticulous drawing that looks like an old master.

Because Gähler does not allow the edges of the drawn photos to match those of the drawing, but rather places them at an angle to one another, he prevents us from confusing the photo-realistic drawn image with the reality shown. He wants to remind us emphatically that we have before our eyes a reality that has already been depicted twice, i.e. also interpreted twice.

Gähler's pencil drawings oscillate between masterful realism and dissolution in the blur, in the play of light and shadow, in movement. With fine lines, the artist transforms snapshots of his family into memory images of remote intensity. In them the magic and the preciousness of the fleeting moment are expressed as well as the knowledge of its transience and the longing to hold onto it.

Marcel Gähler, born in Zurich in 1969, lives and works in Winterthur. His work has been shown in numerous exhibitions in Europe, China and the USA and in a number of highly regarded publications. It is represented in well-known public and private collections.

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