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AUSSTELLUNG

Licht sammeln / Gathering Light

ROWNAK BOSE

17. April - 18. Mai 2024

ÜBER DIE AUSSTELLUNG

Rownak Bose oder was haben die Quitte und die Camera Obscura gemeinsam


iihr gelee, in bauchigen gläsern für die 

dunklen tage, aufgereiht 

in einem keller von tagen, wo sie 

leuchteten, leuchten


Zitat aus einem Gedicht von Jan Wagner


Jan Wagner ist einer der Lieblingsautoren von Rownak Bose, und sein Gedicht quittenpastete aus dem

Band Selbstporträt mit Bienenschwarm zählt zu seinen Favoriten.


Die Quitte ist eine geheimnisvolle und archaische Frucht. Eher unansehnlich, unförmig, leicht haarig, hart und abweisend. Aber auch geheimnisvoll und mysteriös. Ihre große Qualität offenbart sich erst, wenn man sich um sie kümmert, sie analysiert und zerkleinert. Sie muss erforscht und nach überlieferten alten Rezepten verarbeitet werden, damit man ihren Geheimnissen auf den Grund kommt. Erst dann wird man sich ihrer Großartigkeit, ihrer Schönheit, ihrer Vielseitigkeit und ihres unnachahmlichen Geschmacks bewusst. In diesem Prozess beginnt sie zu leuchten!


In diesem Kontext offenbart sich eine unerwartete Parallele zur Camera Obscura, die sich für den Laien ebenfalls in verborgenen Wundern verliert. Alles ein wenig weit hergeholt? Ja vielleicht. Aber Tatsache ist, Rownak Bose liebt das Quittengedicht und die Camera Obscura. Ein simples Lichtloch in einem vollständig abgedunkelten Raum genügt, um die Außenwelt nach innen zu projizieren – ein magischer Prozess, der den Künstler bereits in jungen Jahren faszinierte. Mit selbstgebauten Apparaten erkannte er die Möglichkeit, jenseits der Ästhetik konventioneller Kameras Bilder zu schaffen. So erwachte in ihm der Forscher, der er bis heute geblieben ist.


Seit Jahrzehnten experimentiert der Künstler mit der archaischen Technik der Lochkamera und sammelt mit seinen selbstgebauten Camera Obscuras Licht. Seine Faszination gilt den technischen, historischen und physikalischen Forschungsaspekten seiner Arbeit genauso wie den unberechenbaren. Als magischen Moment bezeichnet er den Prozess, der durch das Zusammentreffen von Licht und fotosensitivem Material in der dunklen Kammer in Gang kommt. Diese Zeitspanne ist nicht steuerbar, in ihr ist kein Konzept wirksam, sondern reine Präsenz. Das Sammeln von Licht wird zu einem Sammeln von Erinnerungen, aus denen sich Identität und Heimat aufbauen.


Rownak Bose ist Künstler, unabhängiger Forscher und Umweltwissenschaftler.

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