AUSSTELLUNG
MEMORIES OF PERCEPTION
MONA KUHN & MARIANNA ROTHEN
25. März - 7. Mai 2022
ÜBER DIE AUSSTELLUNG
© Mireille Wunderly, Sinkende Blüten auf grün I, 100 x 75,5
Memories of Perception
(English see below)
Die Galerie Stephan Witschi freut sich, die Ausstellung "Memories of Perception" mit Werken von Mona Kuhn und Marianna Rothen zu präsentieren.
Die ausgestellten Fotografien spielen mit Reflexionen, Spiegeleffekten und Transparenzen, fangen den Moment ein oder betonen inszenierte Kompositionen und erforschen die emotionalen Qualitäten von Licht und Schatten. Die als chimärische Erzählung präsentierten Werke beider Künstlerinnen greifen ineinander und ihre Bilder loten die Tiefen des Unterbewusstseins aus, indem sie diese in einer bestimmten Umgebung oder einem bestimmten Rahmen aufstellen und ihre Figuren in metaphorischen Tableaus darstellen.
"Ein Bild kann eine unterdrückte Erinnerung hervorholen und einen bestimmten Moment viel schneller ins Gedächtnis rufen als Worte. Das ist möglich, weil unser Gehirn die 'Essenz' eines Bildes sehr gut speichern kann, indem es nicht nur das Motiv, sondern auch bestimmte visuelle Qualitäten festhält." Bei beiden Künstlerinnen geht es um die Flüchtigkeit der Realität und um die Erinnerung. In ihren Arbeiten, die zwischen persönlicher, kultureller und kollektiver Identität oszillieren, geht es um das intime Zeugnis des Selbst bei Marianna Rothen und um das des Anderen bei Mona Kuhn.
Während Mona Kuhn in ihrem experimentellen Umgang mit dem Akt in enger Beziehung zu ihren Modellen arbeitet, indem sie ihnen die Freiheit des Ausdrucks in Bezug auf ihre Darstellung lässt, inszeniert Marianna Rothen sich und ihre Freunde in eigentümlichen Szenarien unter Verwendung von Archetypen und Idealen aus der Filmwelt.
Jede Szene ist wie ein visuelles Tagebuch gestaltet und wirkt durch Licht, Schatten und Reflexion wie aus Vergangenheit und Gegenwart zusammengefügt. Die Fotografien, die reich an Metaphern und harmonischen Details sind, spielen sowohl mit der Konstruktion von Raum als auch von Zeit. Schatten vervielfachen sich, Muster antworten, es ist fast so, als ob unser Sehen unsere Erinnerung konfrontiert und uns auffordert zu hinterfragen, was es bedeutet, einen Raum nicht nur zu sehen, sondern in ihm zu existieren.
Daher ist die Betrachtung der Fotografien der beiden Künstlerinnen wie die Betrachtung einer Vielzahl von Geschichten, die wir mit unserer eigenen inneren Erfahrung in Verbindung bringen können. Indem sie die Erinnerung an unbewusste Erfahrungen wachrufen, beleuchten sie eine Geschichte, die uns allen gehören könnte. Indem wir die Grenzen zwischen Abwesenheit und Anwesenheit, zwischen dem Möglichen und dem Unmöglichen, zwischen dem Sichtbaren und dem Verborgenen verwischen, rufen wir Erinnerungen an die Wahrnehmung wach.
Memories of Perception
Gallery Stephan Witschi is pleased to present the exhibition “Memories of Perception” with works by Mona Kuhn and Marianna Rothen.
Playing with reflections, mirroring effects and transparencies, capturing the moment or emphasizing staged compositions, the displayed photographs are exploring the emotional qualities of light and shadow. Presented as a chimeric storytelling, the works of both artists intertwine and their images plumb the depths of the subconscious by setting them up in a specific environment or frame, rendering their subjects in metaphorical tableaux.
“A picture can trigger a buried memory and recall a precise moment in time much more rapidly than words. This is possible because our brains are extremely efficient at storing the 'essence' of a picture, capturing not just the subject but specific visual qualities.” Both artists' approach is about the elusiveness of reality as well as memory. Presenting works that oscillate between personal, cultural, and collective identity, they relate to intimate testimony of the self in Marianna Rothen’s work versus the other’s in Mona Kuhn’s portrayal process.
While Mona Kuhn, in her experimental approach of the nude, works in close relationship with her models by giving them a freedom of expression in regard to their depiction, Marianna Rothen stages herself and friends in peculiar scenarios using archetypes and ideals taken from the silver screen imagery.
Formatted as a visual diary, each scene feels stitched together of both past and present, via light, shadow and reflection. The photographs, rich with metaphor and abounding harmonious details, play with the construction of space as much as time. Shadows multiply, patterns reply, it is almost as if our vision is confronting our memory, asking us to question what it means not only to see a space but to exist within it.
As a result, looking at both artists’ photographs is like looking at a multiplicity of stories in which we can relate to our own inner experience. Recollecting the memory of subconscious experiences, they shed light on a story that could belong to us all. By blurring the boundaries between absence and presence; between the possible and the impossible, between the visible and the hidden, we recall memories of perception.
Alice Le Campion